SEK tarnt sich als Feuerwehr

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Gelöschtes Mitglied

Geschrieben am 11.03.2013 21:20 Zitieren Beitrag melden

SEK tarnt sich als Feuerwehr

Abend zusammen,

Ich habe gerade auf Facebook etwas gelesen, was mich zum Teil schockiert hat:

http://www.retter.tv/de/polizei.html?ere...

Wie steht ihr denn zu solch einer Aktion?

Meine Meinung:
Grundsätzlich ist alles gut, was einem hilft (in diesem Falle die Verkleidung). Wenn sich diese Aktion jetzt aber herumspricht, haben die Einsatzkräfte im nächsten Einsatz ein gewaltiges Problem. Nehmen wir mal folgendes an:

Geiselnahme im Stadtgebiet, natürlich kommt das SEK. Das SEK tarnt sich dieses mal NICHT als Feuerwehr.
Die Feuerwehr ist bei diesem Einsatz mit dabei, allerdings nur zur Absicherung, falls die Sache eskalieren sollte (Geiselnehmen legt Feuerwehr, legt Bombe etc.)
Der Geiselnehmer sieht die Feuerwehr und denkt sich: "Ah, die wollen mich wieder verarschen, dann schieß ich mal auf die ...!"

Wer hat denn dann das Problem?! Leider Gottes wir sozialen und hauptberuflichen Feuerwehrangehörige.

Zusammengefasst steht meine Meinung dazu so:
Das SEK hat sich damit "getarnt", bzw. auch geschütz, schön und gut (rückblickend, war das alles auch nicht nötig, da keine in der Wohung war, klar das konnten sie nicht wissen, aber trotzdem ...), aber beim nächsten ähnlichen Einsatz, hat nicht das SEK das Problem, sondern wir. Meiner Meinung nach, hat da die Bundespolizei absolute Scheiße gebaut!

 

Montague

Feuerwehrmannanwärter

Montague

Geschrieben am 11.03.2013 21:43 Zitieren Beitrag melden

Meiner Meinung nach ist a) SEK und Bundespolizei grundlegend was unterschiedliches. b) läuft wann anders ein Polizeibeamter in zivil rum, trotzdem schießen Geiselnehmer meist nicht wahllos auf Zivilisten. Das größere Problem ist, dass a) diese Strategie publik gemacht wurde, b) durch Kommentare und co der Anschein erweckt wird, dass sowas eventuell standard werden könnte. Ich finde es gut, dass das SEK sich Gedanken macht über die sichere Ergreifung einer Person. PLus: Die meisten Geiselnehmer und co sind hochintelligente, meist auch sehr sensible Menschen. Bevor der auf jemanden in Feuerwehr-Kleidung schießt, denkt der fünfmal nach. Die wollen meistnes nicht mehr Opfer als nötig. UND: Die Feuerwehr hat bei sowas "ganz vorne" eh nichts zu suchen.

Übrigens sehe ich retter.tv als Quelle auch immer sehr kritisch ;)

Andy09

Kreisbrandmeister

Andy09

Geschrieben am 12.03.2013 02:55 Zitieren Beitrag melden

Im weiterführenden Link zur Wuppertaler Zeitung steht dann auch, was das SEK dazu gebracht hat, sich in Feuerwehrmontur in die Wohnung zu "begeben". Dort steht als durchaus nachvollziehbare Begründung nämlich, dass die Feuerwehrschutzkleidung besonders widerstandsfähig sei und man von einer Gefahr durch eine geöffnete Gasflasche in der Wohnung ausgegangen ist. Und schon wird das Ganze für mich absolut plausibel und logisch ...

Retter.tv schreibt dazu leider nur etwas von "Nummer sicher", was durchaus mißverstanden werden kann. "Tarnung" dürfte wohl nur der Nebeneffekt sein, wenn überhaupt. Wenn ein Täter wirklich schießen möchte, dann ist es ihm auch schnurzegal, was für Klamotten die Typen anhaben, die da gerade durch seine geschlossene Wohnungstür kommen. Wozu also tarnen ... ?
Das ist den Bildern nach nicht einmal zur Annäherung notwendig, da die Hauswand reichlich Sichtschutz bietet. Tarnung warum ... ?
Es ging auch nicht um eine verdeckte Ermittlung sondern schlichtweg um die Erstürmung der Wohnung. Tarnung wozu, zumal die zusätzliche Kleidung die Bewegungsfreiheit auch zusätzlich einschränkt ... ?

Sollte bei einer Geiselnahme die zur Absicherung hinzugezogene Feuerwehr tatsächlich ins Schußfeld eines Täters geraten, dann haben da diverse Verantwortliche so richtig Mist gebaut. Und da behaupte ich ganz einfach mal, dass das auszuschließen ist ...

Sogar dann, wenn es zu einem weiteren und anderen "normalen" Feuerwehreinsatz im Schußfeld des Täters kommen sollte, hat die Feuerwehr zu warten bis die Gefahr durch den potentiellen Schützen nicht mehr gegeben ist. Und letztlich ist es auch noch jedem einzelnen Feuerwehrangehörigen gestattet, sich nicht in das Schußfeld und somit in Lebensgefahr zu begeben.
Eigenschutz geht vor, verantwortlich dafür: Jeder Einzelne, ...

Folglich:
Auch das SEK hat hier den Eigenschutz berücksichtigt und gut mitgedacht. :)
Was nun Teile der Medien daraus zu machen versuchen, ist eine andere Sache. :P
Und was dann die geneigte Leserschaft daraus macht, kenne ich auch irgendwoher ... :(

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Montague

Feuerwehrmannanwärter

Montague

Geschrieben am 12.03.2013 07:02 Zitieren Beitrag melden

Siehste mal. Das Weiterführende habe ich wegen richtig miesem Internet gar nicht gelesen, aber das klärts ja dann schon auf. Man sollte halt bei retter.tv nicht vergessen, dass es sich um "User Generated Content" und keine seriöse, unabhängige Berichterstattung von Profis handelt. Da wird auch bei Feuerwehren mit HLF-vergleichbaren Fahrzeugen von 2004 und 2010 von einem veralteten Fuhrpark gesprochen ;)
In jedem Fall halte ich die Herangehensweise des SEK hier für sehr begrüßenswert und kann mich sonst vor allem dem vorvorletzten Absatz, aber auch ganz allgemein Andy09 nur anschließen.

herosSEELOW2251

Kreisbrandmeister

herosSEELOW2251

Geschrieben am 12.03.2013 23:23 Zitieren Beitrag melden

Da Andy ja bereits Aufklärung brachte bin ich seiner Meinung.

Diesen Beitrag hab ich auch im Feuerwehr - Forum schon lesen dürfen da hatten auch so einige Leute das Gefühl das es sich dabei um Täuschung handeln würde, vielleicht nicht weiter gelesen, ich weiß es nicht.

Ich fand es auch schnell nachvollziehbar warum die Beamten sich für die Feuerwehrkleidung entschieden haben. Und sicher nicht um zu täuschen, ich denke wenn man jemanden verletzten möchte dann ist es sicher egal wer da in die Wohnung kommt der mich davon abhalten möchte..

Hier ging es halt einfach um Eigenschutz den die "normale" Kleidung der Jungs vom SEK nicht hätten abdecken können.

Und ich denke auch das es sich nun unter den Jungs vom SEK nicht so verbreiten wird wie ein Flashmob oder dieser Harlemshake ;)
Es war sicherlich eher ein Einzelfall.

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