Stand heute im Express-Bonn

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Geschrieben am 28.07.2012 19:36 Zitieren Beitrag melden

Stand heute im Express-Bonn

Beschwerden über Sirene
Unfassbar! Bei Feuer-Alarm meckern Nachbarn
Von J. ADAM und S. ECKERT
Bei dem Brand in Köln-Niehl wurden auch Kräfte aus Siegburg angefordert.
Bei dem Brand in Köln-Niehl wurden auch Kräfte aus Siegburg angefordert.
Foto: Patric Fouad
Bonn/Siegburg –
Großbrand in Köln-Niehl: Eine Müllsortierungsanlage brennt lichterloh. Einsatz in einer Wohnung: dichter Qualm. Menschen könnten in Gefahr sein. Die alarmierte Feuerwehr aus Siegburg will helfen. Doch einigen Anwohnern passt das offenbar nicht.
Denn wenn freiwillige Helfer von der Sirene alarmiert zur Wache eilen und mit eingeschaltetem Martinshorn losdüsen, beschweren sich in Siegburg Anwohner über den Lärm.
Hans-Werner Brensing, stellvertretender Leiter der Wache in Siegburg, ist verärgert: „Natürlich ist der Lärm in der Nacht lästig. Aber während die freiwilligen Helfer nach der Sirene oft stundenlang unentgeltlich im Einsatz sind, können die Anwohner nach einer Minute Sirenenalarm weiterschlafen.“
Er betont, dass die Feuerwehr nun mal keinen Einfluss darauf habe, wann es brennt, und appelliert an die Einsicht der Bürger.
Dotis Entiourlis (52) hat Verständnis.
Dotis Entiourlis (52) hat Verständnis.
Foto: Eckert
Erst kürzlich verfolgte ein wütender Anwohner in Siegburg bei einem nächtlichen Brand den Einsatzwagen der Feuerwehr bis zum Einsatzort, um sich während der Löscharbeiten über die Ruhestörung zu beschweren.
„Der spinnt! Wenn ihn das stört, muss er ja nicht hierher ziehen“, sagt Dotis Entiourlis (52), die nahe der Wache wohnt. Auch Anwohnerin Karin Albrink (53) pflichtet bei:„Es ist ja nicht so, als ob sie mit Sirene Brötchen holen gehen.“
Sarah Hanusch (31) wohnt direkt hinter der Siegburger Wache: „Klar sind die Hubschrauber sehr laut und auch die freiwillige Feuerwehr werkelt am Wochenende schon mal laut rum. Aber bei Einsätzen ist das nun mal so.“
„Bei Einsatz ist das so.“ Sarah Hanusch (31)
„Bei Einsatz ist das so.“ Sarah Hanusch (31)
Foto: Eckert
Auch in der Nacht zu Freitag riefen verärgerte Anwohner bei der Polizeileitstelle in Siegburg an. Diesmal hatte sie nächtlicher Hubschrauberlärm aus dem Schlaf gerissen.
Dabei ging es bei diesem Einsatz um ein Menschenleben: Polizisten suchten in Eitorf nach einem 80-Jährigen, der an Demenz leidet und orientierungslos umherirrte. Er wurde inzwischen gefunden. In Hennef wurde ein hilfloser Mann per Heli in der Sieg gesucht.
„Es gibt immer ein paar Anwohner, die sich beschweren, wenn der Einsatz länger als ein paar Minuten dauert“, meint Burkhard Rick, Polizeisprecher des Rhein-Sieg-Kreises.
Auch Jochen Stein, Chef der Bonner Berufsfeuerwehr, kennt das Problem: „Der Großteil der Bevölkerung hat aber sehr großes Verständnis. In einzelnen Fällen kommt es zu Beschwerden. Hier kann ich nur um Verständnis bitten, solche Einsätze sind lebensnotwendig.“
Martinshorn notwendig
Das Martinshorn muss angeschaltet sein, sobald der Einsatzwagen losfährt, und darf erst ausgeschaltet werden, wenn er den Einsatzort erreicht hat. Das ist gesetzlich vorgeschrieben, weil die Feuerwehr während ihres Einsatzes Gebrauch von Sonderrechten (z. B. Fahren über rote Ampeln) macht.
„Wir sind aber tolerant. Wenn es verantwortbar ist, bleibt es nachts aus, um Lärm zu vermeiden“, so Jochen Stein, Leiter der Feuerwehr in Bonn.

Frechheit oder?

 
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