timp1994
Feuerwehrmannanwärter
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Geschrieben am 14.06.2013 11:02
Hochwasser 2013
Hallo ihr lieben. Ich persönlich war seit letzten Sonntag mit dem THW im Hochwassergebiet. Möchte nur sagen wer Infos möchte oder einfach etwas darüber hier posten möchte bitte schön. Gerne werden auch Bilder gesehen 
lg timp1994
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herosSEELOW2251
Kreisbrandmeister
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Geschrieben am 14.06.2013 16:18
Ich war seit Dienstag den 4. bis heut im Hochwassereinsatz.
Von Halle wurde meine Gruppe und die 3 weiteren Ortsverbände unserer Geschäftsstelle dann nach Dessau - Roßlau geschickt, dort blieben wir dann sozusagen als eine Bergungsgruppe bis heut vor Ort.
Wir haben wohl eine recht ruhige Stelle bekommen, die Menschen waren froh das wir da waren und so viel "Nächstenliebe" kenne ich persönlich nicht aus Brandenburg. Die Menschen der Stadt Dessau haben Tag und Nacht Sandsäcke gefüllt, das war eine Sache die man so schnell nicht vergessen wird.
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timp1994
Feuerwehrmannanwärter
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Geschrieben am 14.06.2013 18:30
Uns wurde auch die ganze Zeit Essen gebracht und es wurde gefragt ob wir was brauchen etc einfach nur wirklich genial 
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Andy09
Kreisbrandmeister
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Geschrieben am 14.06.2013 18:38
Bei uns in Geesthacht (Ortswehr Grünhof-Tesperhude) ist das alles sehr entspannt abgelaufen. Die baulich bereits umgesetzten Hochwasserschutzmaßnahmen in ganz Geesthacht haben gegriffen und wir haben uns anders als in 2002 auf Einzelobjektschutz statt auf Flächenschutz konzentriert. Die Anzahl der gefährdeten Gebäude ist doch sehr überschaubar und lediglich am Dienstag drohte ein Keller eines Hotels rückwärts durch die Oberflächenkanalisation allmählich voll zu laufen. Schnelles Eingreifen, Abpumpen, Trockenlegen sowie Abdichten des betroffenen Regenablaufs haben aber auch das innerhalb einer halben Stunde komplett entschärft. Auch die gesetzte Blase hat dichtgehalten und mittlerweile ist der Wasserstand hier auch schon wieder unter dem Niveau des Regenablaufs ...
Von den anderen hier bei uns vorsorglich errichteten kleinen Sandsackbarrieren sind auch nur die wenigsten überhaupt nass geworden. Da es in unserem Kreis üblich ist, dass evtl. selbst betroffene Wehren nicht abgezogen und überörtlich eingesetzt werden, sind wir auch nicht bei den Nachbarn in Lauenburg großartig im Einsatz gewesen.
Aber ich möchte diesen Thread auch einfach mal nutzen, allen fleißigen Helfern recht herzlich zu danken und gleichzeitig allen Betroffenen viel Erfolg bei der Bewältigung der Flutschäden zu wünschen.
Diese Bilder, wie Feuerwehr, Bundeswehr, THW, Polizei, DLRG, Rettungsdienst, Verwaltungen, Versorgungsunternehmen, Baustofflieferanten und ungezählte freiwillige Helfer Hand in Hand zusammenarbeiten, sind mir aus dem Jahre 2002 nicht unbekannt. Gleichzeitig macht sich in solchen Situationen eine unglaubliche Solidarität und gegenseitige Unterstützung breit.
Auch wenn es in diesem Jahr bei uns geradezu tiefenentspannt abgelaufen ist, kann ich mich noch sehr gut daran erinnern, wie erschöpfend aber gleichzeitig auch sehr erfüllend eine solche Gemeinschaftsleistung für alle Beteiligten ist.
Schade nur, dass dieses "Gefühl der Zusammengehörigkeit" manchmal auch zusammen mit dem Wasserstand wieder sinkt. Aber vielleicht ist das ja in diesem Jahr ein wenig anders ... 
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timp1994
Feuerwehrmannanwärter
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Geschrieben am 14.06.2013 18:43
Danke für deinen Post Andy. Ich sehe das genau so das es immer so zusagen richtig kacke sein muss und es eine Katastrophe geben muss bevor irgendwer jemand anderem hilft. Finde es traurig aber daran kann man halt nur sehr wenig bis garnichts ändern . Hoffe genau so wie du das es diesmal länger hält und vor allem das der Stadt den Leuten hilft und mehr Hochwasserschutzvorrichtungen baut.
lg timp1994 
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Gelöschtes Mitglied
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Geschrieben am 14.06.2013 19:00
Erstmal auch meine Hochachtung vor den Leistungen alle ine den Katastrophengebieten tätigen Helfern!!
Ich möchte an dieser Stelle aber auch mal einen Gedanken loswerden, der mich bereits seit längerem Beschäftigt. Dieser Beruht auf Gesprächen mit Mitarbeitern, welche dem Norddeutschem Raum Entspringen :
Und zwar : Viele Norddeutsche haben sich mir gegenüber in der Form geäußert, dass der Deichbau im Norden viel Ernster genommen wird, als das Lachse Umgehen eben dieser im Süden unserer Heimat!!
Ich Glaube, bzw. bin der festen Meinung : Wenn der Deichbau im Süden Besser Organisiert und Ausgebaut worden wäre , hätte auch der Norden weit höhere Wasserpegel abbekommen!!
Denn : Ohne die Überfluteten Gebiete im Süden, Ohne die Regulierungen der Staudämme und Wehre, ohne die Dammbrüche, wäre die Flutwelle für ganz Deutschland in diesem Jahr um einiges Schwerer zu Erfahren.
Ich bin der Meinung, dass es nicht nur Sinnvoll sondern Zwingend Notwendig ist, dem Fluss seine Freiräume zu geben.!!
Diese Freiräume werden wohl speziell im Süden, aber auch in den immer weiter Nördlich gelegenen Regionen, aber mit Sicherheit auch in weiter Nördlich liegenden Bundesländern Schwer Benötigt!!
Die Hochwasser werden Jahr für Jahr schlimmer, da Helfen auch höhere Deiche nicht wirklich.
Ein Umdenken Bezüglich Raubbau an der Umwelt und Umgang mit eben dieser Hilft mit Sicherheit weit mehr, als alles was der Mensch seiner Umgebung Aufzwingen Will.
Wir sehen es immer wieder : Seien es Skihänge, seien es Flüsse seien es Menschen, seien es irgendwas...
...Alles was in Irgendeiner Form in eine Art "Gestell [Gezwungen] wird, fängt irgendwann an , sich zu Wehren.
Nun bin ich doch schon wieder Abgeschweift 
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Gelöschtes Mitglied
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Geschrieben am 14.06.2013 20:00
Vielen Dank für Deinen Beitrag, Whyat!
In der Tat sind wir gerade hier an der Westküste, egal ob nun in Schleswig-Holstein, oder südlich der Elbe in Niedersachsen ganz anders "dabei". So werden derzeit beispielsweise in weiten Abschnitten an den Küsten der Nordsee die Deiche um mindestens einen Meter erhöht, weil gewiss ist, dass irgendwann in den nächsten Jahren und Jahrzehnten die Nordsee gerade bei den schweren Herbststürmen öfter mal "den Deich raufgucken" wird. Das alles passiert aber eben jetzt und nicht erst in zehn Jahren und hört weder Richtung Niederlande, noch Richtung Dänemark an der deutschen Staatsgrenze auf.
In den Binnenregionen wurde seit 2002 einiges versäumt, was sich jetzt bitter rächt. Und man möge es mir bitte nicht übelnehmen, aber ich habe den ganz starken Eindruck, dass die Organisation der Fluteinsätze in Schleswig-Holstein und Niedersachsen wesentlich klarer und strukturierter war, als in Sachsen und Sachsen-Anhalt. Ich habe selbst familiären Anschluss nach Magdeburg und war dementsprechend interessiert am Geschehen. Zwei Freunde gehörten zu den in Magdeburg aus den ostelbischen Gebieten evakuierten Anwohnern.
Ich bin ja selbst erfahrener Führungsassistent in der technischen Einsatzleitung des KatS, aber wenn ich mir vorstelle, dass ich rund um Magdeburg in einer der Einsatzleitungen gesessen hätte, hätte ich jetzt vermutlich einige graue Haare mehr.
Es scheint also sowohl in der strategischen Vorsorge, wie auch jetzt einsatztaktisch und -operativ doch einiges schiefgegangen zu sein, was nicht hätte schief gehen müssen.
Letztlich können die Betroffenen sehr froh sein, dass die Solidarität in der Bevölkerung so groß ist, denn dadurch wurde sicherlich einiges aufgefangen, was von behördlicher Seite versäumt wurde.
Im Gegenzug können sich andere Bevölkerungsgruppen von der Solidarität der Menschen in den ostdeutschen Flugebieten eine ganz dicke Scheibe abschneiden! Mein Respekt gilt nicht nur den behördlich bestellten Helfern, sondern ganz besonders den freiwilligen Helfern, die ganz spontan und vollkommen uneigennützig für die Versorgung mit Essen und Getränken an den Einsatzstellen geholfen haben. Was diese Menschen für die Moral der Einsatzkräfte geleistet haben, ist kaum in Worten auszudrücken!
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Gelöschtes Mitglied
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Geschrieben am 14.06.2013 20:24
Seeotter, Durchaus ist es Richtig, dass ihr an der Küste mehr Erfahrungen mit Sturmfluten habt, und die Dämme auch entsprechend Baut. Diese eure Dämme sind aber eine Abwehr von Außen!!
Das was derzeit jedoch immer mehr Droht, ist die Gefahr von Hinten, ... die aus dem Rücken sozusagen.
Und ganz Ehrlich : Wenn beim Deichbau in den Südlichen Landen in den letzten Jahren nicht so Geschlampt worden wäre, Wenn die Staudämme nicht einiges zurück gehalten hätten, Wenn es nicht die Dammbrüche gegeben hätte, so wären auch die
Norddeutschen von einer Flut Überrascht worden, die sie " Hinterrücks einfach mal so vor Staunende Augen gesetzt hätte.
Nichts desto Trotz bin ich der Meinung, dass z.B. Bayern nicht zu den "Ostdeutschen Gebieten Gehört. Ebenso bin ich der Meinung, dass Sachsen nicht zu Ostdeutschland gehört.
Wir sind nach nunmehr 24 1jahren doch nun nicht mehr Ost und West, sondern ein Gemeinsames Deutschland!
Und mich Freut es ins besondere, das es insbesondere in den Katastrphengebieten keine solche Unterscheidung mehr gibt.
Im Übrigen Wohnt meine Schwester in der Nähe Magdeburgs, meine Nicht direkt in eben dieser Stadt.
Insofern war mein Beitrag vor deinem eher in Richtung UImdenken im Umgang mit der Umwelt und den wahrscheinlich zunehmenden Umweltkastrophen zu sehen 
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Gelöschtes Mitglied
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Geschrieben am 14.06.2013 20:35
P.S. : um nicht zu Editieren:
In allen Gebieten, die von der Flut Bedroht wurden, gab es eine Solidarität, die seinesgleichen sucht und Einfach nur Respekt Erzeugen kann!!
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Gelöschtes Mitglied
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Geschrieben am 14.06.2013 20:53
Wir sind nach nunmehr 24 1jahren doch nun nicht mehr Ost und West, sondern ein Gemeinsames Deutschland!
Genau deswegen ja meine Worte, dass man mich bitte nicht falsch verstehen möge. Aufgrund länderübergreifender und jeweils mehrjähriger Erfahrungen im KatS weiß ich ja auch, dass es zwischen einzelnen Bundesländern erhebliche Unterschiede im Umgang mit Großschadens- und Katatstophenlagen gibt. Schleswig-Holstein und Hamburg sind hierbei sehr oft Vorreiter und es gibt auch in anderen "westdeutschen" Bundesländern Organisationsstrukturen in Rettung und KatS, vor denen ich am Liebsten schreiend davon laufen möchte. Bereits die Unterschiede zu Niedersachsen sind frappierend und Niedersachsen schneidet im Vergleich zu SH und HH eher schlecht ab.
Ohne, dass es jetzt zu Diskussionen führen soll, die zu sehr vom Hauptthema wegführen, aber beispielsweise der Rettungsdienst in Bayern ist verhältnismäßig schlecht aufgestellt. Es gibt in Bayern immer noch eine ganze Menge Gebiete die unter keinen realistischen Umständen innerhalb der gesetzlich bundesweit vorgeschriebenen Hilsfrist zu erreichen sind. In Schleswig-Holstein hingegen sind nach der Festlegung der neuen Richtlinien Mitte der 90er Jahre rund 80% der Rettungswachen an komplett neu gebaute Standorte verlegt worden. Im Rahmen dieser Maßnahme ist auch die Anzahl der RTW in SH deutlich erhöht worden und gerade Anfang diesen Jahres hat es hierzulande weitere Aufstockungen gegeben.
Offensichtlich ist man also hier oben bei uns sehr viel intensiver für derartige Themen sensibilisiert.
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Gelöschtes Mitglied
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Geschrieben am 14.06.2013 21:50
Ich wußte ja gar nicht, dass der Rettungsdienst bei uns so verhältnismäßig schlecht aufgestellt ist!
Alleine in unseren Landkreis unterhält das Rote Kreuz 4 Rettungswachen, darunter auch mindestens eine Lehrrettungswache und das obwohl Nordbayern der eher strukturschwache Bereich von Bayern ist.
An diesen 4 Rettungswachen stehen 5 RTW.
3 dieser Wachen sind zusätzlich auch noch NEF-Standorte.
Weiterhin haben wir noch mindestens zwei HvO-Standorte. Einer dieser Standorte hält sogar einen RTW vor!
Soviel mal zum Thema bundesweit vorgeschriebene Hilfsfrist, die bei uns zu 100% eingehalten werden kann!
Nun aber wieder zurück zum eigentlichen Thema Hochwasser!
Ich selbst mußte nicht zur Hilfe in den Hochwassergebieten ausrücken, aber ich weiß, dass mindestens 4 Hilfeleistungskontingente aus unseren Regierungsbezirk in den Gebieten um Deggendorf und Magdeburg teilweise auch in den Führungsstäben, eingesetzt waren
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timp1994
Feuerwehrmannanwärter
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Geschrieben am 14.06.2013 22:27
Zuerst einmal danke für eure Teilnahme in diesen Thread Also dort wo ich war wurde zum Beispiel ein Zugführer eines THW Ortsverbandes hingestellt in eine Ortschaft und musste dann dort alles leiten, ohne Vorwarnung und Hilfe. Er wurde so zusagen dort abgesetzt und fertig ! Das heißt er musste die Ortsverbände leiten und befehligen und alles entscheiden, was er in dem Ausmass vorher noch nie getan hatte.
An sich gut es gibt immer das erste mal, ok. Aber er kannte sich null dort aus. Und das ist dass was ich eigentlich meine. Man wird dort hingestellt ohne die kleinste Vorbereitung und Hilfe. Klar man hätte jemanden von der Feuerwehr vor Ort holen können aber die haben selber genug zu tun. Was mir sehr aufgefallen ist, ist das in vielen Regionen Hubschrauber eingesetzt wurden um sich einen Überblick zu verschaffen wie es aussieht, was meiner Meinung nach auch zwingend notwendig ist, denn man kann nur aus der Luft sehen was los ist schon kann man sich einfach keinen Reim aus dem Gebiet machen und man pumpt so zusagen am Ende im Kreis.
Und nun zu der Ortschaft. Wurde dort ein Hubschrauber bereit gestellt. NEIN. Wir mussten von Karten die ca. 30 Jahre alt waren ablesen wo etwas sein könnte und wie weit das Wasser Land bedeckt hatte. Klar man kann es so machen man fährt herum dort wo Wasser ist was normal nicht dort hingehört, probiert man über Wege wieder über den Deich etc. rauszupumpen. Aber bei den meisten solcher Flächen sieht man einfach nicht das Ende der Wassermassen und man weiß somit nicht woher es genau kommt.
Bei uns war es oft der Fall das wir gepumpt haben und entweder nichts passiert ist oder es sogar gestiegen ist. Und es gab auch Fälle wo wir das Wasser am Ende nur im Kreis gepumpt haben. Da muss ich aber sagen das wir bzw. der jenige der das entschieden hat nicht dafür kann. Und zwar deshalb weil er einfach keinen Überblick bekommen kann bzw. konnte.
Das nur kurz zum Abend 
lg timp1994
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Grisu1996
Stv. Zugführer
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Geschrieben am 16.06.2013 17:58
Wir waren im Hochwassereinsatz, sind über 6 Stunden nach Bleckede gefahren. DOrt wurde uns gesagt das unser Einsatz nicht erforderlich ist. Sind nach Hause gefahren, und auf dem Heimweg kam uns eine Kreisbereitschaft entgegen die nach Bleckede fuhr...
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timp1994
Feuerwehrmannanwärter
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Geschrieben am 16.06.2013 18:28
hehe ja ein hoch auf die organisation 
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Gelöschtes Mitglied
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Geschrieben am 16.06.2013 18:46
Moin zusammen.
@timp1994:
Was Du in Deinen einleitenden Worten schreibst halte ich dann doch für verhältnismäßig unwahrscheinlich.
Zumindest aus meiner Erfahrung heraus kann ich so etwas nicht bestätigen. Ganz im Gegenteil! Im Allgemeinen werden ganz besonders den von weiter her angerückten Kräften immer ortskundige Einsatzkräfte an die Seite gestellt, da es sonst geradezu lebensgefährlich und damit vollkommen unverantwortlich wäre, wenn ortsunkundige Kräfte ohne derartige Hilfe auskommen müssten.
Und dass die erfahrenen und ortskundigen Kräfte vor Ort "genug zu tun haben" liegt ja meistens genau daran, dass sie oftmals sogar hauptsächlich eingesetzt werden um den Ortsunkundigen zu sagen wo ihr Einsatzort ist und wie sie dort hinkommen und vor Ort dann darauf achten, dass die Gefahren richtig eingeschätzt werden.
Ob Du wirklich einschätzen kannst, ob nicht doch ein Luftbeobachter das Einsatzgebiet überflogen hat und entsprechende Meldungen an die TEL gegangen sind wage ich dann doch zu bezweifeln. Die Luftbeobachter legen sehr schnell sehr große Strecken zurück und die Piloten kommen sicher nicht zu jedem einzelnen Helfer um ihm zu erzählen was sie gesehen haben. Die Beurteilung der Gesamtlage obliegt den Stabs- und Führungsstellen, die Informationen daraus gehen offiziell dann noch maximal an die Zugführungen vor Ort. Ob die Zugführungen vor Ort diese Informationen dann noch an einzelne Helfer weiterleiten obliegt den Führungskräften vor Ort. Ich persönlich würde die übergeordneten Lagebilder auch nicht unbedingt "nach unten" weitergeben, wenn es nicht für die unmittelbare Arbeit am EO wichtig ist.
Dass die Pumpen gegen die Millionen von Kubikmetern, die da die Flüsse runterkommen nicht fürchterlich viel entgegensetzen können ist vollkommen normal! Es ist schon ein wirklich beachtenswerter Erfolg, wenn es gelingt das Ansteigen der Wasserstände hinter den Deichlinien spürbar zu verlangsamen. Ein weiteres Ansteigen wirksam zu verhindern ist in der unmittelbaren Gefahrensituation schon fast ein Grund für euphorischen Jubel! Du solltest Dir mal über die Verhältnisse dessen, was da an Wasser ankommt und dem was die Pumpen leisten können im Klaren sein. Und wo soll das Wasser denn auch hin? Mehr als im Kreis pumpen kann man ja gar nicht...
@Grisu1996:
An Dich habe ich einfach mal ein paar Fragen:
In Deinem Profil steht, dass Du aus Wiesmoor westlich von Wilhelmshaven kommst. Du schreibst dass ihr nach Bleckede beordert wurdet. Bleckede liegt östlich von Lüneburg.
Zwischen Bleckede und Wiesmoor liegen laut Routenplaner gut 250 Kilometer, mindestens dreiviertel der Strecke sind Autobahn.
Wieso habt ihr über 6 Stunden gebraucht?
Unter Einsatzbedingungen müsste die Strecke auch im geschlossenen Verband doch locker in 4 höchstens 4 1/2 Stunden zu schaffen sein.
Was das unnötige Anrücken betrifft:
Von der Erfindung des Funkverkehrs und des Mobilfunks hat man bei Euch aber schonmal was gehört, oder? Das Internet kannst Du ja schließlich auch nutzen.
Es kann ja durchaus sein, dass Euch eine Einheit im Verband entgegengekommen ist, aber woher weißt Du, dass die auf dem Weg nach Bleckede waren?
Entschuldige bitte, aber ich halte Deinen Beitrag für vollkommen unglaubwürdig. Und wenn die 1996 in Deinem Nickname Dein Geburtsjahr bezeichnet, hast Du mit höchstens 17 Jahren sowieso nichts als Einsatzkraft in einem Katastrophengebiet zu suchen.
Nachtrag @timp1994:
Seid froh, dass ihr überhaupt noch Karten abbekommen habt! Irgendwann sind die Vorräte an Kartenmaterial ja auch erschöpft und die aktuellen Karten werden an Stellen, an denen die Verantwortung höher ist dringender gebraucht.
Edit: ein paar sinnentstellende Formulierungsfehler korrigiert
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timp1994
Feuerwehrmannanwärter
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Geschrieben am 16.06.2013 20:31
Also Seeotter erstmal ganz ruhig ich denke schon das ich beurteilen kann was da war und nichts erfinde etc. Der zuständige Zugführer hatte sein "Büro" direkt auf einem I-TruppkW vor der Feuerwehr stehen. Wir haben auch mal mit Klappbänken dabei gesessen. Ich kann beurteilen was da war wir haben ja oft miteinander geredet unter einander etc. Wir hatten definitiv in der Zeit als wir dort waren KEINE Luftbilder. Das ist fakt. Und es ist mir klar das die Piloten nicht zu jedem Helfer persönlich kommen. Das was sie machen ist dass sie per Funk während dem fliegen etwas an die Einsatzzentrale funken. Und bitte bleibt ganz ruhig ! Warum bist du da so komplett dagegen bei dem was ich sage. Es ist so ich habe es da an diesem Ort halt so erlebt. Es kann wo anders wieder komplett anders gewesen sein aber da war es so !
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Gelöschtes Mitglied
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Geschrieben am 16.06.2013 20:59
Och, ich bin vollkommen entspannt.
Aber Du bist noch sehr jung und unerfahren. Ich habe mehr Jahre Dienst in der Feuerwehr und im Katatstrophenschutz hinter mir, als Du alt bist. Und ich habe im KatS eben recht weit "oben" gesessen.
Bis man wirklich versteht und fundiert beurteilen kann, was gerade in Großschadens-, oder sogar Katatstrophenlagen abläuft muss man schon ein paar Jahre dabei sein.
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Grisu1996
Stv. Zugführer
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Geschrieben am 16.06.2013 21:20
Mahlzeit Seeotter,
vollkommen berechtige Nachfragen.
Unser Problem war zweimal ein Stau auf der Autobahn und eine außerordentliche Pause.
Ja, ich bin 17 und auch voll im Einsatzdienst tätig. Wäre jetzt aber vollkommen OT.
Zum Thema Kommunikation zitiere ich die TEL vor Ort "Wir haben nicht erwartet das ihr so weit seid". Die Kreisbereitschaft aus dem Nachbarlandkreis wurde zurückgeschickt, zweimal, aber jedes mal auch wieder zurückbeordert.
Guckst du: http://www.oz-online.de/-news/artikel/11...
Und das mit der anderen Kreisbereitschaft weiß man durchs Internet 
Noch Fragen? Frag ruhig 
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Gelöschtes Mitglied
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Geschrieben am 16.06.2013 21:22
Laut den Aussagen einer Berliner Führungskraft, welche vor Ort gewesen ist, scheint sich mir dieses Bild zu Bestätigen.
Höhere Dienste Springen auch in unbekanntem Gelände ohne Anlauf über Hochhäuser. ...
...soll Heißen : Denen wird einfach genau das selbige wie dem Mittleren und Gehobenen Dienst Abverlangt, nur auf anderer Ebene.
Der Mittlere Dienst wird in die "Unbekannte" Gefahr geschickt, worauf er in der Ausbildung Vorbereitet wurde.
Der Gehobene Dienst hat andere Gefahren, auf die er ebenfalls Vorbereitet wurde.
Der Höhere Dienst , eben das gleiche.
In allen Bereichen gibt es gute und schlechte, mich selber möchte ich nicht selbst Beurteilen, da würde nämlich nur ein Mittelffeld bei rauskommen. Andere mögen mich schlechter , wieder andere besser Beurteilen. Sei es drum.
Auf jeden Fall wurden die ein oder anderen Ortsfremden anscheinend Tatsächlich ins kalte Wasser geworfen und hatten nur Sporadische Hilfe.
Nichts desto Trotz, Erscheint mir gerade das Posten eines Norddeutschen, welcher die "Schlechten Deiche" im Süden hier Vehement als Schlecht darstellt, als genau das, was es ist :
Gute Deiche zum Meer hin, was ja auch auf Jahrhunderten von Erfahrung Beruht!!
Schlechte Sicherung von der Inlandseite!!
Wie oft und vor allem seit wann hatten wir denn, im Vergleich zur Nord oder Ostsee, von Landseitig her mit solch Katastrophen zu tun?
Nehme ich jetzt mal den Spreewald, da haben --laut Fernseberichten-- die Alteingesessenen das ganze noch als Normal angesehen, Fließgeschwindigkeit, Wasserstand, im oberen aber noch "Normalen Bereich!
Klar, es gab Deichbrüche im Süden, wo es zu Großflächigen Überschwemmungen gekommen ist. Ohne Frage!!
Aber das, was ich mich immer mehr Frage ist eben Folgendes :
Wie kommen einige Norddeutsche dazu, sich als die Deichbauer hinzustellen??
Nach aussen hin seid ihr ganz gut Aufgestellt, --auch wenn ich aus der Erinnerung her meine, dass es auch da schon Deichbrüche gab-- aber wie ständen die Norddeutschen da, wenn alle Dämme hier halten würden?
Wie sähe es dort aus, wenn nicht bereits im Süden etliche Flächen überflutet worden wären?
Warum wurden Südlich Magdeburgs offensichtlich mehrere kleinere Dörfer Geopfert?
Doch wohl, weil es dort auch viel Freifläche gibt und die Schäden auf diese Weise geringer gehalten wurden!
Also ganz Ehrlich, Leute, die behaupten ihre Deiche seien Suuupi, nur weil sie im Norden leben...
...die haben aus meiner Sicht noch nicht Wirklich Nachgedacht!!
Der Fehler liegt aus meiner Sicht zwar durchaus im Süden, aber der liegt nicht in den Deichen, sondern in den Fehlenden ,Unbebauten Überflutungsflächen,!!
Aber auch da gibt es einen Klitzekleinen Haken: Diese Flächen werden von einigen Landwirten als Weideflächen genutzt. Heißt, es hängt auch dort eine Existens dran.
Volkswirtschaftlich wäre es aber insgesammt günstiger eben diese Nutzflächen überfluten zu können, als das, was dieses Jahr zum Wiederholten mal geschehen ist.
Datschen, Ferienhäuser, Einfamilienhäuser, ganze Stadtteile....
...Wesentlich Teurer, als Gezielt Freiflächen zu Fluten!!
Und, Seeotter, Prahle bitte nicht weiter mit euren Deichen.
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timp1994
Feuerwehrmannanwärter
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Geschrieben am 16.06.2013 21:24
Verstehe ich aber es ist nicht so das dass die obergroße Lage dort war. Man konnte da schon wenn man bisschen nachhackt etc. verstehen was genau da abläuft. Ich finde es prima das du so lange schon dabei bist und ich glaube in größeren Gebieten etc. hast du auch mehr Durchblick, Erfahrung etc. Hoffe wir können die kleine Meinungsverschiedenheit damit vergessen 
lg
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