Rescue Engineering

Feuerwache.net Forum » Andere Foren » OffTopic » Rescue Engineering
Seiten
« < 1 2 > »
Benutzer Beitrag

Gelöschtes Mitglied

Geschrieben am 14.06.2013 23:35 Zitieren Beitrag melden

also jetzt gebe ich zum Thema als Spieler meine Meinung dazu :

auch wenn ich kein Freund von Montague und dessen Aussagen und Einstellung bin und meine Beiträge durch Mods mit hinweis auf Forenregeln gesperrt wurden sind, finde ich es läuft es grade darauf hinaus, dass dieser Mann irgendwie in einer art mit Fragen aufgefordert wird zur einer Stellungsmassnahme und das finde ich auch nicht ganz korekt.

Insofern sollte doch bezüglich Klarheit und Wahrheit ihm überlassen bleiben wie infern er sich das zu äussert und wie wir es als leser sehen.

Insofern gebe ich ra2409 mit hinweis auf Anwendung der Forenregeln Recht.

Auch wenn es das Zeitalter des Internets gibt, die Privatphäre sollte geschützt bleiben.

Dieser Beitrag wurde editiert.

 

Andy09

Kreisbrandmeister

Andy09

Geschrieben am 15.06.2013 00:16 Zitieren Beitrag melden

Was ist denn daran nicht korrekt ?

Ich habe nur die Angaben zitiert, die Montague selbst hier öffentlich gemacht hat. Mir ist es nicht ganz klar, wie er das alles in so kurzer Zeit geschafft hat. Gleichzeitig gibt er hier jedoch Tipps. Und da finde ich es nur fair, wenn man ein wenig einschätzen kann, was man von diesen Tipps zu halten hat ...

Schließlich geht es hier um ein Thema, das für den Einen oder Anderen zukunftsweisend sein kann.

Gelöschtes Mitglied

Geschrieben am 15.06.2013 00:32 Zitieren Beitrag melden

ich denke das der eine oder andere Mitspieler hinsichtlich Zukunftsweisend, selbst in der Lage sein wird wenn Fragen auftreten sollten diese an Montague zustellen.

auch wenn es schwer fällt Andi09, ich hoffe Du verstehst was ich Dir Mitteilen möchte " der Wink " und hoffe es kommt an die Richtige Adresse zwischen Glauben was man liest und es Glaubwürdig hinnehmen was einem verkauft wird sind 2 Paar Schuhe..... ;)



Andy09

Kreisbrandmeister

Andy09

Geschrieben am 15.06.2013 00:50 Zitieren Beitrag melden

Martin, zufällig kenne ich jemanden, der sich sehr für dieses Studium interessiert. Das ist auch auf Seite 1 dieses Threads bereits nachzulesen. Insofern ist es mir wichtig, zu wissen, was sich hinter den Tipps verbirgt. Solltest Du dafür kein Verständnis haben, darfst Du mir das gerne per PN schreiben. Zu diesem Thema trägt diese Diskussion jedenfalls nicht bei ...

Meine Fragen an Montague sind bisher ebenfalls unbeantwortet geblieben.
Und ich denke nicht, dass Du sie mir beantworten kannst ...

Gelöschtes Mitglied

Geschrieben am 15.06.2013 01:02 Zitieren Beitrag melden

na klaro Andi09 wen ne Kiste Flens ausgibts beantworte ich Dir mittels WIKI alles :)

Gelöschtes Mitglied

Geschrieben am 15.06.2013 01:05 Zitieren Beitrag melden

@ra2409 und Martin:

Andy und ich haben hier allenfalls ein wenig provoziert, wenn man es uns wirklich so auslegen will.

Ich persönlich würde es noch nichtmal als gezielte Provokation, sondern viel mehr als kritisches Hinterfragen ansehen. Und wie Suomi bereits geschrieben hat, sind hier viele junge Mitspieler, die erst noch lernen müssen, welche Informationen man hinnehmen kann und wann man lieber mal hinterfragt, was es damit auf sich hat.

Die Hinweise auf die Forenregeln, die über den eventuellen Vorwurf der Provokation hinausgehen sind meiner Meinung nach nicht statthaft.

Gelöschtes Mitglied

Geschrieben am 15.06.2013 01:16 Zitieren Beitrag melden

Nils, wir werden nie diesen Mitspieler in seiner Art verstehen :) zuviele Identitäten treffen sich in einer Person. ;)

Montague

Feuerwehrmannanwärter

Montague

Geschrieben am 15.06.2013 10:34 Zitieren Beitrag melden

Um mal eben grob auf die Fragen einzugehen und die aufzuklären:

- Der quietschgelbe Helm kommt einfach daher, dass man bei meinem Praktikum angehaltne war, seine eigene PSA mitzubringen. Da ich den Helm noch vom Tansania-Auslandshalbjahr hatte, hab ich den auch mitgenommen. Da er allen nötigen Normen für Schutzkleidung entspricht: Kein Problem.
- Das Vorpraktikum für das Rettungsingenieurwesen ist an keinerlei Ausbildungsvorgaben geknüpft.
- Auch in einem Studium einer anderen Fachrichtung kann / darf man sich ein Urlaubssemester nehmen um ein Praktikum zu machen.
- Die Entscheidung gegen den Studiengang Rescue Engingeering (indem man logischerweise vor einem Vorpraktikum NICHT eingeschrieben ist) fiel letztlich wegen der Zulassungsbeschränkung und damit der erschwerten Planbarkeit hinsichtlich der gemeinsamen Wohnungssuche mit meiner Freundin.
- Die Kosten für ein Praktikum - welche Kosten? Bis auf die Unterkunftskosten - die der Praktikant in Bochum selbst trägt - entstehen dadurch nicht wirklich Kosten. Betreut wird die Praktikumsarbeit durch Angehörige der Feuerwehr, die das im Rahmen ihrer Feuerwehrtätigkeit machen.
- Tansania: Ich habe mit 17 meinen Truppmann Modul 1/2 gemacht. Für die Organisation, die Leute für Tansania suchte, war der Grundlehrgang plus ein Vorbereitungsseminar genug. Das war n simpler Freiwilligendienst im Rahmen von weltwärts.
- Wie bin ich an den Praktikumsplatz gekommen? Bewerbung geschrieben, Vorstellungsgespräch gehabt, Praktikum absolviert. ;)
- Die Abschlussarbeit (Thema: Übungskonzept für die Heißausbildung der Feuerwehren) hatte auch im Endeffekt keine Materialkosten außer das Papier, auf dem sie gedruckt wurde. ;)
- Paar Jährchen ERfahrung: Seit 2008 bei der Feuerwehr sind einfach n paar Jährchen Feuerwehrerfahrung (Erinnerung: In Bayern ist ein Mitfahren zu Einsätzen schon mit 16 möglich).
- Zum Jurastudium: Das war von Anfang an eine Option in der Hinterhand, nach dem Wegfall der Studiengebühren in Bayern kann ichb es mir auch leisten in die Heimat zurückzukehren und damit ist das alles in Ordnung.

Für den Hinweis auf die Forenregeln möchte ich danken. Dass hier eine gewisse Form von Cybermobbing Einzug gehalten hat, ist ja nichts Neues mehr.

Gelöschtes Mitglied

Geschrieben am 15.06.2013 19:55 Zitieren Beitrag melden

Für den Hinweis auf die Forenregeln möchte ich danken. Dass hier eine gewisse Form von Cybermobbing Einzug gehalten hat, ist ja nichts Neues mehr.


Wen ich es jetzt genau nehmen würde, ist aber auch Dein letzter Satz ein Verstoß gegen die Forenregel 1.4.
Er kann durchaus auch als Provokation verstanden werden!

Gelöschtes Mitglied

Geschrieben am 15.06.2013 20:03 Zitieren Beitrag melden

frage Montague was soll ich den mit Deinem Praktikumsnachweis was Du mir heute via PN geschickt hast ??? Aber davon habe ich gar nichts, ich möchte nicht in Deiner Haut stecken wenn das Viren eventuell gehabt hätte.

AGAG

Stv. Wehrführer

AGAG

Geschrieben am 15.06.2013 20:11 Zitieren Beitrag melden

ich finde es krass wo dieses thema gelandet ist...

aus meiner frage zu einem studiengang ist ein komplett unabhängiger kleinkrieg geworden.

ich fände es nett von euch es gut sein zu lassen, regelt das bitte unter euch, ich wollte eig nur informationen zum studium haben, egal von wem und was er in den letzten jahren so gemacht hat oder nicht...

danke

Gelöschtes Mitglied

Geschrieben am 15.06.2013 21:17 Zitieren Beitrag melden

@Montague, danke dass Du Dich geäusserst hast.

@ all: Ich habe gestern Abend den HInweis auf die Forenregeln präventiv gebracht, ich wollte nicht dass es ausartet bzw Provokationen gibt. Es war lediglich eine Bitte an alle, sich an die Regeln zu halten, ohne Zeigefinger, gelbe-Karte oder sonstwas

Andy09

Kreisbrandmeister

Andy09

Geschrieben am 16.06.2013 22:23 Zitieren Beitrag melden

Montague, auch ich danke für die Beantwortung meiner Fragen an Dich.
So klingt das alles doch recht plausibel.

Daher möchte ich Dich nun doch um einen kurzen Abschlussbericht bitten, sofern es neue oder weitere Erkenntnisse ergänzend zu deinem Zwischenbericht gibt.

Montague

Feuerwehrmannanwärter

Montague

Geschrieben am 17.06.2013 08:04 Zitieren Beitrag melden

Ich habe während meines Praktikums einmal 24 h lang quasi live gebloggt, auf ner anderen Seite, damit möchte ich ganz gerne anfangen, indem ich die BEiträge zitiere. Wer sich durchwühlt kriegt schon n guten Einblick in meinen Alltag während dem Praktikum.

"8 Uhr" - Durchsage. Rund 20 Mann stehen im Halbkreis hinter einem Löschfahrzeug. Zwei stehen vorne, mit dem Blick zu den Anderen, haben Zettel in der Hand, lesen vor.

"Diensteinteilung für heute, 24.05.2013.

D-Dienst Heußen, DGL Lieber, Zugführer Schröer. Auf dem HLF..."

So geht das weiter, bis alle Posten verteilt sind, dann folgt die Fahrzeugübernahme. Also alle Geräte überprüfen. Alles vollzählig? Ja. Alles funktionstüchtig? Na, etwas mehr Sprit darf in den Generator. Dann die Jacke und den Helm ins Fahrzeug. Für den ersten Rettungswagen läuft es nicht ganz so gut, durch die ganze Fahrzeughalle ein Piepsen, ein Garagentor geht auf, wenige Sekunden später hört man ein Martinshorn.
Alle Anderen gehen jetzt in ihre Büros, machen erste Arbeiten und machen sich bereit für den Tag. Was der bringen wird, weiß noch keiner. Die letzten 48 Stunden ist aus dem Löschzug genau 2 Mal ein Fahrzeug alarmiert worden. Jetzt ist es an dieser Wachabteilung, für 24 Stunden über die Menschen in Bochum-Wattenscheid zu wachen.

Um 8:25 Uhr dann gehen alle Lichter in der Wache an. Erhöhte Nervosität. Kein Gong. Nur eine Computerstimme:

"TH 0 - Wache 1: DLK"

Gut. Kein Alarm für mich. Immerhin noch etwas Ruhe vor dem Sturm. Die Drehleiter fährt derweil zu einem umgekippten Baum.


Nachdem die Drehleiter unterwegs ist, geht für alle anderen der Alltag weiter - ob handwerkliche Arbeiten oder, wie für mich, Schreibarbeit. Bis 8:45 Uhr. Dann ist "Kurzunterricht". Das heißt: Alle, die in der Wache sind, treffen sich und es wird in 15 Minuten ein konkretes Thema behandelt. Heute: Aufstellen einer Schiebeleiter zur Personenrettung aus dem 2. OG. Die HLF-Besatzung übernimmt die Aufgabe. Übrigens: Ein HLF ist ein Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug, also ein Fahrzeug, das sowohl bei Bränden als auch bei Unfällen zum Einsatz kommen kann. Quasi das "Arbeitspferd" einer Feuerwehr. Um 9 Uhr endet die Kurzübung mit einer kurzen Bewertung durch den Zugführer, dann ist Frühstückspause.
Brötchen, dick mit Fleischsalat, Mett oder Margarine und Käse oder Wurst belegt werden gegessen. Nicht gesund, aber sättigend. 60 Cent kostet ein halbes Brötchen. Selbstkostenpreis also. Das ist auch in Ordnung so. Während der Frühstückspause kommt auch die Besatzung von der Drehleiter in den Tagesraum. Gemütliches Beisammensein ist jetzt angesagt. Bis 9:30 Uhr ist Frühstückspause - wenn der Alarmgong das zulässt. Denn wenn Notfälle passieren, gibt es für die Feuerwehr keine Pause.
Gegen 9:30 Uhr begeben sich alle zu ihren jeweiligen Dienstbereichen - ob Übungen und Unterricht, um Wissen zu vertiefen, Reinigungsdienst in der Wache oder allgemeine Schreib- und Verwaltungsaufgaben. Jeder hat etwas zu tun - bis der Gong einen ruft und die Lichter in der Wache angehen.
Heute um 09:30 Uhr traf sich die Wachbesatzung in der Fahrzeughalle, es wurden einige Neuerungen durch den Wachvorsteher angesprochen und dann das Aufstellen einer Steckleiter geübt - eine Übung, bei der auch ich eingebunden war. Gerade als wir die Leiter zurück auf das Fahrzeug packen wollten, erklang der Gong. "F2M - Wache 1: HLF, DLK - Wache 3: LF". "F2M" sagt aus, dass irgendwo eine automatische Brandmeldeanlage ausgelöst hat. Also schnell das Fahrzeug wieder beladen, reingesetzt und los ging die Blaulichtfahrt. Nach kurzer Erkundung war klar: Wasserdampf hatte die Melderanlage ausgelöst, alle Kräfte können wieder einrücken. In der Wache wurde dann die Besatzung des Löschfahrzeugs von der Wache 3 begrüßt - das eigene LF der Wache 1 ist heute beim TÜV - und dann geht es wieder an die Routineaufgaben. Für mich: Papierkram.


Nach dem Einsatz ist bekanntlich vor dem Einsatz. Nachdem ich meine Klamotten im Fahrzeug wieder geordnet hatte, ging ich also in mein Büro um mich dem Papierkram zu widmen. Aber lange währte der Frieden nicht: Um 11:17 ging der Alarmgong. "Das HLF ausrücken" - kein offizieller Gong, also eine Sonderlage; ein Einsatz für den an sich kein Stichwort hinterlegt ist.
Raus aus dem Zimmer, rein ins Fahrzeug. Im Fahrzeug folgen dann Details: "Katze in Schacht gefallen, wir schauen uns das mal an und entscheiden dann was wir tun können."
Gesagt, getan, dieses Mal ohne Blaulicht ging es durch den halben Stadtteil. Vor Ort ein interessantes Bild: Zwischen einem Haus und dem Erdreich eine dünne Spalte, circa 1,70 Meter bis zum Boden. Davor Hecke. Da soll ein kleines Kätzchen, erst einige Wochen alt, reingefallen sein. Mit der Kettensäge wurde die Hecke gefällt, dann wurde gebuddelt. Und gebuddelt. Bis man ein Parallelloch geschaffen hatte, um mit einer Lampe den Schacht weiter auszuleuchten. 30 centimeter weiter unten als die Tiefe des selbst gegrabenen Loches ging es, da war das Kätzchen. Fast eineinhalb Stunden dauerte das. Fünf Feuerwehrmänner, die alles gegeben haben. Die Katze konnten wir nicht rausholen, aber ihr einen Weg nach oben ebnen. Ab da übernahm der Tierschutzverein, gegen 12:40 Uhr konnten wir uns auf den Heimweg machen - nachdem wir uns vom Matsch und Schlamm befreit hatten.
Zurück auf der Wache dann erstmal ein altes Schnitzel mit Pommes. Mittagessen ist normal um 12.30 Uhr, wir kamen aber erst gegen 13 Uhr zurück und mussten dann noch unsere Schuhe reinigen. Schnell das Essen runtergeschlungen, eine Limo dazu, und dann wieder zurück ins Büro. Die Mittagspause geht bis 14.30, aber man möchte sich dann doch ein bisschen in seinem Bett ausruhen.


Es ist ruhig geworden. Ein kleiner Einsatz für die Drehleiter um kurz vor zwei, ansonsten absolute Ruhe bei der Büroarbeit. Für die Schreibkramarbeiter endet der "Arbeitsdienst" jetzt um 16 Uhr. Ab dann ist quasi Freizeit angesagt. Konkret wird das bei mir ein Film auf meinem Laptop und die eine oder andere Fachzeitung bedeuten. Und eben abwarten - ob der Gong einen ruhigen Abend zulässt.


Lange Zeit war es ruhig, ich konnte gemütlich Film schauen und chatten. Bis 18:37. Nach der Aufforderung an den Zugführer, die Leitstelle anzurufen (Die als Durchsage kam), kam bald die Durchsage "Das HLF ausrücken". Einsatzinfo: "Enten stecken in Schlamm fest". Die zweite Tierrettung des Tages. Aber noch auf der Anfahrt wurden wir durch eine freiwillige Feuerwehr, die gerade in der Nähe eine Übung abhielt, abgelöst. Kurz sind wir dann noch da vorbeigefahren, wo wir schon mittags zur Katzenrettung waren - mit erfreulichem Ergebnis: Anwohner teilten uns mit, dass die Katze den Weg nach oben gefunden hatte und in Sicherheit war.
Dann ging es auch schon zurück zur Wache, um sich wieder auszuruhen. Und auf eine stille Nacht zu hoffen.


Der Abend ist ruhig verlaufen, bis zur Dämmerung. Jetzt machen sich alle langsam auf den Weg ins Bett. Ein gemeinsames Abendessen gibt es oft nicht. Viele bringen sich was mit oder essen Reste vom Mittag, manche essen einfach gar nichts. Gelegentlich wird auch etwas bestellt - heute nicht. Also geht es jetzt zur Nachtruhe. Zwischendurch gab es auch immer mal wieder nette Gespräche im Tagesraum, aber irgendwann kommt für jeden die Zeit, wenn es heißt "Gute Nacht, Wattenscheid".
Dunkel ist es draußen geworden, im Zimmer neben mir höre ich wie sich eine Kollegin unruhig im Bett wälzt, bis gegen 10 der Melder geht. Sie ist auf dem HLF und einem der Rettungswägen eingeteilt. Wenige Sekunden später höre ich eine Tür knallen. Für den Rettungsdienst sind Nächte nie ruhig. Für mich hoffentlich schon.


Die ganze Nacht war es ruhig. Einfach mal in aller Ruhe schlafen - immer wieder durch leiseste Geräusche geweckt in der leisen Angst, dass es das Klacken am Lautsprecher direkt vor dem Gong war. War es aber nie. Um 7 Uhr dann die Durchsage "Guten Morgen, es ist 7 Uhr" - das heißt: Aufstehen. Gleich das Bad nutzen, rasieren, frisch machen, bereit machen für einen neuen Tag. Von 8 bis 12 Uhr werde ich dann noch die Atemschutzausbildung begleiten, danach Feierabend machen. Nach 28 Stunden im Dienst mit immerhin 3 Einsätzen. Es war ein ruhiger Tag, und doch war einiges geboten.


Das war meine letzte Schicht auf dem HLF gewesen, wenig spektakulär aber mit guten Einblicken in den Wachalltag. Und so sahen dann die meisten Tage aus. Die Hauptaufgabe ist sicher das Erstellen einer Projektarbeit, in meinem Fall eines Übungskonzeptes für die Heißausbildung der Atemschutzgeräteträger, zusammen mit den internen Trainern. Daneben fährt man einige Schichten auf dem ELW mit, die echt einen interessanten Einblick auch in den Alltag eines Dienstgruppenleiters (also einer Position, die man theoretisch nach dem Studium belegen könnte) bietet. Dazu kam bei mir eine Woche in der Leitstelle tagsüber, wo man auch echt viel lernt und viel Zeit für interessante Gespräche hat. Insgesamt war ich auch drei Mal bei Kampfmittelfunden, was quasi eine Ruhrpott-Spezialität ist und echt interessant war, gerade wenn man wie ich vom flachen Land kommt. Die "Nur gucken, nicht anfassen"-Policy für Praktikanten wurde von einigen Zugführern gerne mal etwas ausgereizt, aber das war sehr personenabhängig. Generell lässt sich sagen dass es in dem Praktikum ECHT wichtig ist, mit den Leuten zu reden, Fragen zu stellen und sich einzubringen. Es wird viel Wert auf Selbstständigkeit gelegt, was man vielleicht frisch von der Schule nicht wirklich gewohnt ist. Dafür kann es einem auch echt viel bringen, nicht nur fürs Studium und den Beruf, auch privat ist das echt eine Erfahrung die sich absolut lohnt. Es ist auch ein bisschen Glückssache, was man für Einsätze hat und wie viel man sieht. Das hängt zum Einen vom Tag, zum Anderen von den Führungskräften ab. Einige Zugführer und DGLs haben mich gerne mit nach vorne genommen, teilweise auch mal bis zum Eintreffen weiterer Kräfte am Verteiler gelassen oder so. Andere haben mich gerne mal im Auto sitzen lassen - verständlich, als Praktikant aber natürlich etwas frustrierend. Aber mit den richtigen Leuten macht so ein Praktikum echt spaß und man lernt was für's Leben. Problematisch ist das wie schon mal angemerkt vielleicht für Leute, die noch nie bei der Feuerwehr waren. Es wird von den Führungskräften einiges einfach als selbstverständlich vorausgesetzt,und es ist auch nicht wirklich die Zeit da einem alles beizubringen und zu zeigen. Von daher denke ich dass es auf jeden Fall besser ist, schon mal Feuerwehrerfahrung gesammelt zu haben bevor man so ein Praktikum macht.

Ich hoffe ich konnte damit ein bisschen helfen.

Andy09

Kreisbrandmeister

Andy09

Geschrieben am 17.06.2013 13:31 Zitieren Beitrag melden

Danke Montague, sehr ausführlich dein Einblick in den Wachalltag und deine "Stellung" als Praktikant auf einer (dieser) BF-Wache.

Vielleicht kann es ja auch den Einen oder Anderen hier dazu animieren, ein RE-Studium ins Auge zu fassen. Meinem hier schon erwähnten FF-Kameraden werde ich dieses Thema mal ans Herz legen.

Dir wünsche ich viel Erfolg beim nächsten Studium.

Um eine Nachricht schreiben zu können, musst du angemeldet sein.
Seiten
« < 1 2 > »