Andy09
Kreisbrandmeister
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Geschrieben am 16.09.2009 01:38
Falls es auch andere interessiert, kommt es nicht als PN sondern als Post. 
1.) Die JFler rücken samt Betreuern in die Feuerwache ein, übernachten dort auf Feldbetten, werden verpflegt (Grillen, gemeinsames Frühstück, ...) und machen ganz normalen Übungsdienst, ähnlich wie beim Zeltlager.
Nur dass eben zwischendurch mal ein Gong ertönt und eine Durchsage kommt: "Einsatz für die JFxy, Feuer .... "
Dazu braucht man natürlich weitere Helfer aus dem Kreis der Aktiven, die dann als Maschinisten die Fahrzeuge bewegen oder auch als "Verletzte" bei den "Einsätzen" gerettet werden wollen.
Ihr braucht auf jeden Fall das Okay der Wehrführung. Auch die Eltern müssen das schriftlich genehmigen. Sinnvoll wäre es auch, das Konzept den Eltern auf einem Elternabend vorzustellen.
Dann müsst Ihr Euch um Betten und Verpflegung kümmern, während die JFler Wechselwäsche, Waschzeug und Schlafsack/Decke mitzubringen haben.
Ihr müsst Euch nach geeigneten Übungsobjekten umsehen, ggf. Genehmigungen einholen, weitere Helfer organisieren, einen Zeitplan ausarbeiten und Euch überlegen, welche Ausbildung Ihr "zwischen den Einsätzen" ganz regulär machen wollt.
Außerdem ist eine Nachtruhe einzuhalten, damit die Kiddies wenigstens etwas Schlaf bekommen. 1-2 Einsätze kommen aber auch nachts noch gut ...
2.) Ein Planspiel ist nichts anderes als eine normale Übung, nur dass sie am Tisch mit Modellen gefahren wird. Wie gesagt sind da die Feuerwehrsachen von Playmobil oder LEGO für die Kleineren sehr geeignet. Für die größeren ist es auch ein Anreiz, ein Diorama (Maßstab H0, 1:87) mit Häusern und Landschaft selbst zu basteln und mit Modell-Fahrzeugen einen Einsatz in der Modell-Stadt zu fahren. Dieser (Spiel-)Einsatz sollte dann aber auch dem Alter entsprechend eher spielerisch oder möglichst real mit Funksprüchen usw. durchgespielt werden.
Wenn man das Diorama etwas größer baut und verschiedene Gebäude, einen Wald, einen Fluß und auch verschiedene Straßen nachbaut, lässt sich damit praktisch jeder Einsatz realistisch nachstellen. Zubehör gibt es reichlich dafür und es lassen sich für solche Zwecke auch relativ leicht Sponsoren finden.
Zum Thema Modellbau hört Euch mal um. Es gibt eigentlich in jeder Feuerwehr mindestens einen erfahrenen Modellbauer. Und der wird Euch ganz sicher auch begeistert beim Bauen unterstützen.
Das Planspiel läuft dann ab Eingang des Notrufs und der Alarmierung über das Ausrücken der Fahrzeuge aus der Wache bis hin zum Einsatzende ab. Dabei kann man dann Sachen wie Fahrzeugkunde, Einsatztaktik, Gefahren am Einsatzort, Funksprechverkehr und vieles mehr ausbilden. Wie gesagt, immer auf das Alter und den Wissensstand der JFler achten !
Ihr könnt auch eine Geschichte erzählen oder einen tatsächlich erlebten Einsatz aus Eurer Sicht nochmal schildern. Gerade die Kleinen werden sicherlich begeistert den Einsatz mit Euch nochmal selbst "erleben" wollen. Ihr könnt sie dann wie schon geschrieben auch selbst einen Einsatz entwickeln lassen, der dann hinterher auch durchgespielt wird.
Aber Achtung, es gibt Kandidaten, die so etwas auch als lächerlich abtun. Vorsicht also bei hormongeschwängerten Jugendlichen, die dabei lieber den dicken Maxe markieren. Ihr kennt Eure Kiddies aber selbst am Besten und wisst, wie Ihr gegebenenfalls auch Gruppen dafür zusammenstellt. Und wenn Ihr einen "Alleskönner" habt, der Euch sowieso ständig auf der Nase rumtanzt, könnt Ihr ihn auch damit wunderbar auflaufen lassen und ihm die Grenzen seines Wissens sehr deutlich vor Augen führen.
"Ja, das hast Du jetzt ganz toll gemacht, aber leider ist gerade die Hälfte Deiner Mannschaft durch den explodierten Gastank hinter dem Haus schwer verletzt worden ... "
"So, jetzt stehst Du mit allen LFs direkt vor der Tür. Wo soll denn jetzt die DL aus der Nachbarstadt noch hin ...?"
"Der Giebel ist jetzt eingestürzt. Schade, dass Dein LF direkt daneben stand ..."
Durch so etwas lassen sich die Gefahren und Erlebnisse für jeden "begreifbar" darstellen und bleiben wesentlich besser hängen als nur die graue Theorie.
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